Der Mensch ist von „doppeltem Ursprung“, immer in der Spannung zwischen den Anforderungen der raumzeitlich begrenzten und bedingten Welt, der „realen, objektiven“ Welt und der überraumzeitlichen, unbedingten Wirklichkeit, der „surrealen, geistigen, subjektiven“ Welt. Eine initiatische Erfahrung meint, dass jemand vielleicht zum ersten Mal bewusst in Kontakt kommt mit dieser überweltlichen Dimension, seinem wahren Wesen. Diese Erfahrung kann so tiefgreifend sein, dass sie zum Auftrag wird, sich auf den Weg nach sich selbst zu machen.

Der Sinn des Weges ist nicht das Erleben von immer mehr Besonderem, möglichst Spektakulärem, sondern die Verwandlung. In einem lebenslangen Prozess des immerwährenden „Stirb und Werde“ immer wieder ja zu sagen zu Wandlung und Neubeginn im Rahmen des individuellen Schicksals. Letztlich heißt menschliches Reifen auch das Anerkennen und Würdigen der eigenen Kreatürlichkeit und Grenzen.

Aufgabe und Bestimmung ist es, für den Wesensgrund immer durchlässiger zu werden und „in dieser Welt zu zeugen vom überweltlichen Sein“.