Ich berühre, bin berührt



Ein flacher Holzkasten auf einem Tisch, angefüllt mit feuchter Tonerde. Daneben eine Schale mit Wasser. Es gibt keine Aufgabe. Aber die Hände sind neugierig. Vorsichtig berühren sie das Material, werden mutiger, greifen lustvoll hinein, kneten, bohren, schmieren, gestalten.

Durch Berühren und Gestalten der Tonerde kann das eigene Innere zutiefst berührt werden. „Wie von selbst“ entstehen Spuren und Bilder der persönlichen Geschichte und Innenwelt. Am Tonfeld begegnen wir uns selbst. Wichtige leibliche, emotionale und soziale Erfahrungen, die wir gemacht haben, sind im Leibgedächtnis gespeichert und zeigen sich im Tun der Hände. Auch Störungen und Bedürfnisse können sichtbar werden. Spielerisch suchen und erproben die Hände Bewegungen, um einen Ausgleich oder eine neue Antwort zu finden. Neue oder lang „vergessene“ Leibwahrnehmungen und –erfahrungen können uns überraschen und in der Tiefe ansprechen. Durch Wiederholen werden neue Bewegungsbahnen im Leibgedächtnis angelegt, und „wie von selbst“ können auch im Alltag neue innere und äußere Bewegungen möglich werden, die aus dem eigenen Inneren entstehen und vorher nicht denkbar waren.

Bewegung wird Gestalt



Vielleicht entstehen Höhlen, Türme, Figuren, ganze Landschaften. Solche oft sehr ausdrucksstarken Gestaltungen können individuelle Bedeutungen haben. Häufig liegt hinter dem Offensichtlichen noch eine reichhaltige Symbolwelt verborgen. Der Bezug zu der Weisheit von Märchen und Mythen oder den eigenen Träumen kann neue Perspektiven auf die eigenen Lebensthemen eröffnen sowie uns anschließen an übergeordnete menschheitliche Entwicklungsmotive.

Im Greifen sich begreifen



Die Bewegung der Hände geschieht meist spontan und unbewusst. Gefühle, Erinnerungen, Bewegungsimpulse oder innere Bilder ergreifen uns, so wie wir den Ton ergreifen. Die Hände reagieren, suchen eine Antwort. Ein Raum für Entwicklung ist entstanden, absichtslos aber durchaus einer inneren Ordnung und Regeln folgend.

Erwachsene kommen zur Arbeit am Tonfeld® z.B. in Krisen- oder persönlichen Übergangssituationen, bei Fragen der Persönlichkeitsentwicklung, bei existentiellen Lebensthemen, vor allem wenn rein kognitive Überlegungen nicht weiterführen.